
Ja, man mag es kaum glauben, aber auch in Jena gibs echte Kunst. Zwar wird diese von den meisten Bewohnern übersehen, ignoriert oder einfach nur grundlos belächelt und randaliert. Aber es gibt sie und das schon seit ein paar Jahren. Verspohl hatte damals zusammen mit Lothar Späth die grandiose Idee eine Tradition neu zu beleben und einem renommierten Künstler einen Ehrendoktor in Jena zu verpassen, wie ihn jüngst Imi Knoebel 2006 in Jena erhalten hat.

Diese Ehrendoktorgeschichte begann 1905 mit Rodin, der in der thüringischen Provinz als dahemaliger Revoluzzer die höchste Würde erhielt und Avantgarde-Jena zum Dank die wunderschöne Minerva schenkte (Ebbe hatte einmal eine coole Hausarbeit über jene verfasst.) 1995 war es Frank Stella (famous voallem durch seine Blackpaintings), der Jena die GerySkulptur, eine aus der Reihe Hudson River Valley Series, vermachte. Die meisten wissen also nicht, dass es sich bei den großen Stella Skulpturen mitten auf dem Campus lediglich um Leihgaben des Künstlers handelt, die er jederzeit zurückfordern könnte. Der Wert dieser fast monumentalen Skulpturen ist jedenfalls schwer abzuschätzen. Stella ist schon seit Jahren, gleichberechtigt neben Richard Serra einer der teuersten Bildhauer weltweit. Die kleinste Skulptur hat also schon vor Jahren nach Verspohl die Sechsstelligkeit erreicht, wenn nicht mittlerweile sogar geknackt. Würde mich als nicht wundern, wenn die demnächst jemand abtransportiert.


endlich wurde das mal publik gemacht. jetzt sollten wieder alle die es als schrott bezeichnen eine hinter die löffel bekommen!
AntwortenLöschenLiebste Ebbé,
AntwortenLöschenich kann dein Kunstherz beruhigen. Auch wenn ich oft denke, dass Jena diese Plastiken gar nicht verdient hat, wird sie glücklicherweise niemand so schnell abtransportieren. Anlässlich der Ehrenpromotion schenkte der Künstler eine Plastik (Garrison) der Universität Jena, eine andere kaufte die Jenoptik AG (Newburgh) und die restlichen drei standen in der Tat lange Zeit als Dauerleihgaben in Jena. Vor einiger Zeit aber schon kaufte die Jenoptik AG still und leise auch die restlichen Plastiken an.
Frank Stella, der wohl wirklich schon unangekündigt in Jena seinen Skulpturen einen Besuch abstattete, bemängelte den Zustand der Skulpturen und des Platzes allgemein. Die Sorge, dass die Plastiken plötzlich nicht mehr in Jena stehen, war also zeitweise gerechtfertigt.
Jena wird demzufolge auch weiterhin mit diesem 'Schrott' konfrontiert werden, ob es nun will oder nicht. Und vielleicht wird eines Tages jemand sagen: „Schau! Diese Kunst bewahrt die Geschichte des Ernst-Abbe-Platzes. Sie erinnert an die Demontage des Zeiss-Werkes nach dem Zweiten Weltkrieg und ist zugleich ein Denkmal für die alte Industriegesellschaft, welche immer mehr von der neuen Dienstleistungsgesellschaft verdrängt wird.“
Hey Sebastian, wie schön, dass du dich hierher verirrt hast.
AntwortenLöschenund danke für deinen beruhigenden Beitrag.
Schreib doch mal deine Magisterarbeit über die Teile, die wird dann bestimmt veröffentlicht...
Grüße nach liebst Jena!
tja, und gestern haben sie doch die Skulptur "FISHKILL" demontiert und abtransportiert. Und keiner weiß warum und wohin. Schade.
AntwortenLöschen