Treffende Kampagne für Welt Kompakt - Gedanken zum Internetkonsum

Dieser Tage in Berlin sticht einem neben der neuen "gelungenen" Luckys Kampagne auch die des Springer Verlages für Welt Kompakt ins Auge. Ob wir jetzt wegen des Internets reif für 'ne neue Zeitung sind sei mal dahingestellt. Welt-Kompakt ist zugegebenermaßen leicht verdauliche Kost und passt sich gut in den stressigen vollbepackten Arbeitstag ein. Reicht genau um von zuhause bis zur Arbeit zu lesen oder eben in der halbstündigen Mittagspause zu überfliegen. Kurz und bündig alles vom Tag zusammengetragen. Wirklich Zeit für Nachrichten nehmen sich schätzungsweise die Weigsten von uns. Aber, ob es jetzt besser ist sich jeden Tag den Stream von der Tagesschau reinzuziehen oder jeden Morgen Spiegel-Online aufzurufen sei mal dahingestellt. Bleibt ja auch letztlich jedem selbst überlassen.
Ja das böse Internet. In letzter Zeit werde ich immer häufiger auf meine erhöhte Aktivitäten in selbigem angesprochen und Ja, ich befürchte ich bin süchtig. Es fällt mir echt nicht schwer mehr als acht Stunden täglich im Netz zu surfen, so meine Kontakte zu pflegen, neue Musik zu entdecken, Kunst zu gucken, für Prüfungen zu lernen, mein Leben und Projekte zu organisieren. Ein großer Teil meines Lebens spielt sich auch durch diesen Blog im Netz bzw. in meinem geliebten Rechner ab. Das ist vielleicht für einige Menschen um mich herum schwer nachvollziehbar, die sich bereits nach Mailscheck langweilen. Waum macht die das? Hat die nichts zu tun? Aber irgendwie kommt es mir auch so verdammt nützlich vor und ich gehe stark davon aus, dass es später von Nutzen sein könnte.
Ja, ich bin süchtig nach dem Internet.
Ich behaupte sogar süchtig nach Selbstentäußerung. Und ich sage, na und?
Mich öffentlich auszudrücken, obs dir nun gefällt oder nicht, spielte für mich vorerst eine untergeordnete Rolle, Hauptsache die Gedanken können raus, das verrückte Leben um mich herum bleibt nicht mehr unkommentiert. Mittlerweile freue ich mich meine Gedanken mit meinen Freunden und vielen anderen teilen zu können, dabei gehasst und gemocht zu werden, neue Leute kennenzulernen und alles was sich innerhalb eines Jahres aus diesem Blog ergeben hat. Und Hey, es macht einfach verdammt viel Spass in den vergangenen Monaten zu stöbern und sich bestens an das vergangene Jahr erinneren zu können. Ich hatte vorher stets das Problem mir die letzten Tage zu rekonstruieren. Dieses Problem der Erinnerung, welches stets auch mit Verdrängung einhergeht, scheint gelöst. Dieser Blog ist mir daher wirklich ans Herz gewachsen, auch wenn er demnächst vielleicht nicht mehr öffentlich geschrieben werden wird.