
Es ist künstlich, doch das macht nichts.
An den Wänden verläuft in Augenhöhe ein schmales schwarzes Band aus Namen.
Es sind die Namen von Künstlern die in Berlin arbeiten.
Alle verfassten einen Beitrag ohne bestimmte Vorgaben.
Bekannte und unbekannte Künstler.
Ihre Namen werden zunehmend egal.
Anstatt sehen ist hören gefragt.
Konzentration fällt schwerer.
Augen realisieren die Wirklichkeit besser, scheint mir.
Das Gehörte in Bilder umzusetzen ist gefragt.
Ich beobachte die Besucher.
Manche versinken in Gedanken.
Einige lachen.
Manche laufen im Kreis.
Einige bleiben stehen.
Ich sitze in diesem Stuhl und gebe Zufallsnummern ein.
Der Überraschungsmoment ist größer als sonst.
Es ist unmöglich alle Künstler zu hören, es sind über 500 Beiträge.
Der Raum füllt sich zunehmend.
Ein behindertes Paar wird laut, sie staunen und ich freu mich.
Wie sie wohl diese Kunst wahrnehmen, wie sie das Ganze verstehen, denken, fühlen?
Sanders blutleere Kopfgeburten, sie passen genau in die Zeit.
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