Schon vor einer ganzen Weile habe ich mir den Film Press Pause Play angesehen, eine Dokumentation über die neuesten Entwicklungen in der Musikindustrie, Literatur - und dessen Vertrieb, Filmindustrie und Photographie. Der schwedische Film handelt vom Hype um Kreativität und dass heute jeder ein Künstler sein kann, weil er durch die technischen Mittel und das Internet zunehmend auch dazu befähigt ist.
Ein beeindruckender Film, der durch wahnsinnig ästhetische Bilder und die perfekt dazu passende Musik zum wahren Erlebnis wird. Wenn man sich selbst zu den webaffinen Bewohnern dieser Erde zählt, identifiziert sich schnell mit den dargestellten Sachverhalten und fragt sich ebenso wie der Film, wo das am Ende eigentlich noch hinführen soll. Andererseits wird im Film und auch für mich, mehr als nur deutlich, dass diese Inflation an Kreativität auch ihre Grenzen hat. Ich fragte mich auch während des Films, was das wohl für die Bildende Kunst zu bedeuten hat, die im Film fast gänzlich ausgeblendet wird. Die Magie einer filigranen Handzeichnung, das Gefühl einer raumgreifenden Skulptur oder Installation, ein von Hand gemaltes Gemälde, an dem man den Farbauftrag nachfühlen kann. Das ist es, was mich wirklich bewegt. Sicher kann auch hier der technische Fortschritt, Dinge möglich machen, die ähnliche "Aha" Emotionen auslösen, aber am Ende ist es nicht einfach nur die Idee und deren schnelle, konzeptionelle Umsetzung, sondern zu großen Anteilen eben die spezifische Geste, der Ausdruck, das Handwerk eines Künstlers, welches uns von seiner Idee überzeugt und uns berührt. Danke an das schwedische Filmteam für die Konservierung von etwas Zeitgeist! Der Film kann auf der Webseite des Films heruntergeladen werden.
Ergänzend zum Film empfehle ich die Doku "Das Coolness-Diktat" auf Arte. Es gibt einige Schnittpunkte.
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