Dienstag, 29. Dezember 2009

Kippenberger – Der Film.

Wie Kaspar König schon sagte, "ich war noch nie ein Fan von Kippenberger". Doch dieser Film hat meine Meinung über "Kippi" echt geändert. Was für ein arschcooler Typ.
1972 bis 1976 studierte er ohne Abschluss an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Danach zog er nach Florenz um. 1977 machte er Bekanntschaft mit Werner Büttner, Albert und Markus Oehlen. 1978 folgte daher der Umzug nach Berlin. Gemeinsam mit Gisela Capitain, die hauptsächlich zur Carakterisierung Kippenbergers im Film beiträgt, gründete Kippenberger 1978 in Berlin „Kippenbergers Büro“, wo er Ausstellungen junger Künstler zeigte. Gleichzeitig wurde er Geschäftsführer der Veranstaltungshalle SO36, wo im Berlin der 80ern die Luft brannte. Der Film zeigt viele Originalszenen aus der Zeit. Kippe war allgegenwärtig in den Medien und würde warscheinlich auch heute twittern, wie ein Bekloppter um seine Sprüche an den Mann zu bringen.1980 folgte der Umzug nach Paris. 1988 nahm er an der Biennale in Venedig teil. Kippenberger übernahm 1990 eine Gastprofessur an der Städelschule Frankfurt und gab ab 1992 Gastvorlesungen an der Yale University und an den Universitäten Nizza, Amsterdam und an der Gesamthochschule Kassel. 1996 erhielt er den Käthe-Kollwitz-Preis. 1997 nahm er an der Documenta X in Kassel und an der Ausstellung Skulptur.Projekte in Münster teil. 2003 war er posthum auf der 50. Biennale in Venedig zusammen mit Candida Höfer für den deutschen Pavillon vertreten.Kippe hat also schon zu lebtzeiten fast alles erreicht, was im Biz zum guten Ton eines Superstars gehört.
Kippenbergers Werke sind den Neuen Wilden zuzuordnen. In der Tradition von Dada und Fluxus arbeitete er auf unglaublich vielseitige Weise an der Demontage des traditionellen Kunstbegriffs. Seine Mittel dazu waren unter anderem Provokationen und Spott, sowie ein schwarzer Humor und Witz, der seines Gleichen sucht und vielleicht beim jungen Schlingensief findet. 1986 zeigte das Hessische Landesmuseum Darmstadt mit "Miete - Strom - Gas" seine erste Einzelausstellung. Seitdem die Tate Modern am 8. Februar 2006 die erste umfassende Retrospektive von Martin Kippenbergers Werk in Großbritannien eröffnete, brach ein wahrer Hype um das Enfent Terrible aus, die Preise eplodierten und wie ich nun finde zu recht.
Leider starb auch Martin viel zu früh im Alter von 47 an der Kombination aus Leberkrebs und Hepatitis. Das kennen wir leider schon irgendwoher. :(

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