In diesem formschönen Koloss aus alten Reichszeiten, wo die schwere Kälte des Betons auf die kalte Schwere der hier eingepferchten Beamten trifft, verbrachte ich in den letzten Tagen viel zu viel kostbare Zeit auf unnötigen Besuchen beim Landesprüfungsamt Berlin. Da muss jeder Mediziner in seiner Laufbahn irgendwann einmal hin und sich mit der berüchtigten Pingelichkeit der Mitarbeiter auseinandersetzen. Dies ist unter Studenten und Uni-Mitarbeitern hinlänglich bekannt und so verwundert es nicht, daß auch ich unlängst Opfer dieser Paragraphenreiter aus den mistigen Stallungen am Fehrbelliner Platz geworden bin.
Folgendes spielte sich in drastischer Verkürzung zwischen mir und dem Amt ab:
"Ich möchte mich zur Prüfung anmelden und habe dafür den Nachweis des Krankenpflegepraktikums dabei, das ich damals als Zivi in Rostock dreifach abgegolten habe."
"Schön, aber da steht nicht drauf, daß es auch im Pflegedienst war. Kommen Sie nochmal wieder."
"Ich bin wieder da und habe Ihnen ein tolles Zeugnis mitgebracht, wo draufsteht, daß ich total viele pflegerische Tätigkeiten gemacht habe."
"Schön, aber da fehlt der Stempel."
"Aber in drei Tagen ist die Frist zur Prüfungsanmeldung ausgelaufen, wie soll ich bis dahin einen Stempel aus Rostock besorgen?"
"Das ist Ihr Pech."
Folge ist, daß ich a) nicht zur Prüfung zugelassen bin und im April nachschreiben darf, daß das b) scheiße ist, weil die Nachklausur traditionell behinderter und die praktische Prüfung fieser ist und c) ich in diesen Semesterferien kein Praktikum machen darf, ich also die nächsten zwei Jahre in meinen Ferien nichts anderes tun werde. Ach, fickt euch doch.
hast du mehr zeit für kunstgeschichte, mein lieber!
AntwortenLöschentrotzdem sind das pisser! hättest du es nicht mit express schicken können für den stempel?