Samstag, 23. Juli 2011

Rainer Werner Fassbinder - Liebe ist kälter als der Tod (1969)


Fassbinders viel zu unförmige Figur in viel zu enger Stoffschlaghose hinderte mich stellenweise daran, den Film objektiv zu bewerten. Trotzdem interessant, vor allem aus filmanalytischen Gesichtspunkten. Mir kam es so vor wie eine Zusammenwürfelung von Truffaut's  "Jules et Jim" und "Außer Atem" von Godard.

„Der Regisseur hatte sich vorgenommen, einen melancholischen Film zu machen; ein anderes Mal würde er wahrscheinlich einen lustigen Film machen wollen. Das war es: die Melancholie war gewollt. Und auch die Mittel, Melancholie zu bebildern, waren untauglich: sowohl das Zitieren von Figuren aus anderen Filmen (Lommel Alain Delon aus dem stark überschätzten „Eiskalten Engel") als auch das Arrangement der Bilder in sich und zueinander: Figuren, die langsam, mit dem Profil zum Zuschauer, ins Bild kommen, eine kahle Wand entlang durchs Bild gehen und wieder aus dem Bild verschwinden, starre Blicke in die Kamera vor den gleichen kahlen Wänden, manierierte Geometrie der Personen — das gibt dem Film einen falschen Niemandsland-Charakter; die Kahlheit der Wände, die Trägheit und Traumwandlerei der Figuren, die von der Kamera beeinflußt schienen, glichen den Arrangements in existenzialistischen Science-Fiction-Filmen.“




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